Meister vom Stuhl

Christoph Rudolf Breidenstein
(* 20.4.1821 in Erfurt, † 20.7.1882 in Bad Lauterbach)
war von 1878 bis 1880 und im Maurerjahr 1881/82 Meister vom Stuhl der Loge Zur alten Linde in Dortmund.

Christoph Rudolf Breidenstein (* 20.4.1821 in Erfurt, † 20.7.1882 in Bad Lauterbach) war von 1878 bis 1880 und im Maurerjahr 1881/82 Meister vom Stuhl der Loge Zur alten Linde in Dortmund.

Leben

Seine Eltern waren Johann Breitenstein und Maria Dorothea geb. Thieme, er war verheiratet mit Elise (Elisabeth) geb. Bleckert. Sie waren kinderlos.

Beruf

Breidenstein war Musikdirektor. Ab 1845 bis zum Tode war er Leiter des Musikvereins Dortmund, ab 1847 Organist der Reinoldikirche. Er war Leiter des Männergesangvereins Liedertafel und komponierte eine Festhymne für die Loge.

Im Wählerverzeichnis 1851 in der 3. Klasse, 1863 in der 2. Klasse.

Politik

Breidenstein war Unterzeichner der Märzpetition 1848. Er war Mitglied des Constitutionellen Clubs 1848.

Freimaurerischer Werdegang

Breidenstein wurde 1859 in die Loge Zur alten Linde aufgenommen, 1860 zum Gesellen befördert und 1861 zum Meister erhoben. 1863 war er Subst. Redner. 1866 Redner und Vorbereitender Bruder. 1870 Subst. Redner. 1878-80 Meister vom Stuhl, 1880/81 Deputierter Meister, 1881/82 Meister vom Stuhl. 1882 wurde er Ehrenmeister. Er war Ehrenmitglied der Großen National-Mutterloge Berlin.

Quellen: MV 1863-1883. Faltblatt 1973 (falsch insoweit, als er mit Holtschneider nichts zu tun hatte). Schleef S. 31 (falsch insoweit, als er 1880/81 nicht MvSt war). Schroeder in Beitr. 1963 S. 225-236 mit vielen weiteren Details. Prümer II 57. AB 1894, 1905. Akte „Stiftungen“ im GehStA 5.2.D 26 Nr. 14 Bl. 95. Schambach S. 417. Briefe Helga Brück aus Erfurt 12.11.1998 und 7.12.1998 mit KB-Auszügen. Sterbeanzeigen, Nachruf: Dortmunder Zeitung 21.7.1882, 55. Jg., Nr. 197. Beerdigung: ebd. 25.7.1882, 55. Jg. Nr. 201. Sterbeanzeige der Witwe: Dortmunder Zeitung 25.4.1902, 75. Jg. Nr. 207, 2. Blatt. Lied auf den MvSt Breidenstein, unbekannter Autor, aus der Logenakte GehStA Nr. 4.
Friedrich Wilhelm Gerhard von Basse
(* 30.7.1817 in Pröbsting, † 22.1.1886 in Dortmund)
war von 1875 bis 1878 und im Maurerjahr 1880/81 Meister vom Stuhl der Loge Zur alten Linde in Dortmund.

Friedrich Wilhelm Gerhard von Basse (* 30.7.1817 in Pröbsting, † 22.1.1886 in Dortmund) war von 1875 bis 1878 und im Maurerjahr 1880/81 Meister vom Stuhl der Loge Zur alten Linde in Dortmund.

Leben

Seine Eltern waren Georg Karl Heinrich Albrecht von Basse (Rittergutsbesitzer in Unna) und Charlotte Elisabeth Adolfine von Grüter. Er war verheiratet mit Pauline Freiin von der Heyden-Rynsch, mit der er vier Kinder hatte.

Beruf

1840 war von Basse vermutlich Auskultator beim OLG Hamm. 1855-1862/63 war er Staatsanwalt, danach bis 1885 Justizrat.

Politik

Von Basse war 1848 vermutlich Mitglied des Constitutionellen Clubs in Dortmund.

Freimaurerischer Werdegang

Von Basse wurde 1854 in die Loge „Wilhelm zur Männerkraft“ in Kolberg aufgenommen. Ab 1855 war er permanent besuchendes Mitglied der Loge „Zum hellen Licht“ in Hamm. Wo er 1855 zum Gesellen befördert und 1859 zum Meister erhoben wurde. 1861 wurde er in Hamm ordentliches Mitglied und 2. Steward. 1863 deckte er die Loge in Hamm und wurde am 22.5.1865 ordentliches Mitglied der Loge Zur alten Linde. 1866/70 war 2. Aufseher, 1875 bis 1878 sowie 1880/81 Meister vom Stuhl. 1879 war er delegierter Obermeister der Deleg. Altschottischen Loge zur Vehmlinde.

Sonstiges

Von Basse war Mitglied im Faßverein ab 1865. Er war Mitglied des Vorstands des Theater-Comités 1871 und Rechtskonsulent des Theaters sowie Mitinitiator und Aufsichtsratsmitglied der Dortmunder Stadttheater AG 1872.

Quellen: MV 1866,1870-1886. Protokollbuch 1865 (GehStA 5.2.D 26 Nr. 24 Bl. 227). MV Hamm 1855,1858-1860. Schumitz, Mitgliederliste Hamm. Faßverein. Mämpel in Beitr. 1965 S. 177,229,231. Häuserbuch. Dortmunder Zeitung 1848 (ohne Vornamen!). Wegmann S. 241f. AB 1888. Schleef S. 30f. AB Westfalen 1840 S. 186 (ohne Vornamen!). Jahresbericht des Stadtgymnasiums 1870 S. 38. Familienstammbaum Schmitz in https://gedbas.genealogy.net, 2016.
Carl Metzmacher (Senior)
(*18.8.1809 in Elberfeld, † 18.1.1881 in Dortmund)
war Meister vom Stuhl der Loge Zur alten Linde von 1865-1875.

Carl Metzmacher (Senior) (*18.8.1809 in Elberfeld, † 18.1.1881 in Dortmund) war Meister vom Stuhl der Loge Zur alten Linde von 1865-1875.

Leben

Seine Eltern waren der Kaufmann und ehemalige Wirkermeister Johannes Metzmacher und Maria Gertrud geb. Altfeld. Er war zunächst kinderlos verheiratet mit Friederike Overhof und später mit Dorothea Mallinckrodt (1802-1878), mit der er zwei Kinder hatte. Vater von Carl Metzmacher Junior, der ab 1900 Meister vom Stuhl war.

Beruf

Metzmacher war in den 1830er Jahren bis 1846 Landwirt. 1846/47 erfolgte der Bau der ersten Dortmunder Dampf-Getreidemühle und tätiger Gesellschafter der Fa. Schaeffer, Metzmacher & Co. bis 1875, deren weitere Gesellschafter Franz Schaeffer, Arnold Wenker und Wilhelm Wiesmann waren. Er erwarb 1855 Kuxe (Namenspapiere) an den Zechen Landwehr und Mühlenberg, deren Repräsentant er später war. 1856 war er Mitbegründer der Paulinenhütte.

Politik

Metzmacher war Unterzeichner der März-Resolution 1848, dann Mitglied des Constitutionellen Clubs in Dortmund (die gemäßigt fortschrittliche Richtung). 1851-1881 war er Stadtverordneter (II. Abteilung), 1873-1879 stellvertretender Vorsitzender der Stadtverordneten-Versammlung. 1852, 1864-1875 (so lt. Häming, nach anderen 1851-1875) Mitglied des preußischen Provinzial-Landtags für den Wahlbezirk Mark/Stadt Dortmund. 1861-1868 war er Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses (er legte das Mandat aus gesundheitlichen Gründen nieder). Er war nicht Mitglied der Fortschrittspartei, stimmte aber mit ihr. 1861 war er Vorsitzender des Deutschen Nationalvereins in Dortmund. Er setzte sich mit den Freimaurern Roling und Sonnenschein für die Gründung einer Mädchenschule in Dortmund ein (späteres Goethe-Gymnasium). 1864 wird mit den Freimaurern Roling und Ruëtz Mitglied der Kommission zur Errichtung der Gewerbeschule.

Freimaurerischer Werdegang

Metzmacher wurde am 22.11.1857 in die Loge Zur alten Linde aufgenommen, 1858 zum Gesellen befördert und 1859 zum Meister erhoben. 1863-1865 war er Deputierter Meister, 1865-1876 Meister vom Stuhl, danach Ehrenmeister. Er war Ehrenmitglied der Großen National-Mutterloge Berlin.

Sonstiges

Metzmacher war Mitglied der Handelskammer zu Dortmund ab Gründung 1864 und deren stellvertretender Vorsitzender 1876-1881.Er war Mitglied des Faßvereins seit 1869.

Quellen:: Emil Stade: Familiengeschichte Metzmacher, Typoskript 1928 (ausführlich, mit Abschriften von Doku­menten und Stammfolgen). Darauf bauen v. Winterfeldt/Typoskript A 89 und Schleef S. 24-30 auf sowie Prümer II S. 99-102 (Bilder, Firmengeschichte - Stade vermerkt, daß er Prümer die Informationen gegeben habe). MV 1863-1881. Häuserbuch S. 66, 89. Mämpel in Beitr. 1965 S. 177. Eisfeld in Beitr. 1969 S. 84f. MV Faßverein 1979. Jahrb. Goe­the-Gymnasium 1954/55. Häming S. 450. Luntowski S. 150. Mertes/IHK S. 51, 143, 174. Dortmunder Anzeiger Nr. 34/1848. Schneider 1891 S. 7. Schambach S. 420

Hier werden chronologisch alle Brüder genannt, die in der Vergangenheit das Amt des Stuhlmeisters bekleidet haben.

VonBisMeister vom Stuhl
18551865Heinrich Köppen
18651875Carl Metzmacher sen.
18751878Friedrich Wilhelm von Basse
18781880Rudolf Breidenstein
18801881Friedrich Wilhelm von Basse
18811882Rudolf Breidenstein
18821886Richard Genzmer
18861888Otto Zillessen
18881892Eduard Hagemann
18921897Carl Dulheuer
18971900Alexander Hilbck
19001915Carl Metzmacher jun.
19151920Paul Sartori
19211930Otto Blume
19311933Richard Foller
19331935Paul Strack

Johann Heinrich Köppen
(* 1.12.1796 in Dortmund, † 5.4.1885 in Dortmund)
war Meister vom Stuhl der Loge Zur alten Linde von 1855-1865.

Johann Heinrich Köppen (* 1.12.1796 in Dortmund, † 5.4.1885 in Dortmund) war Meister vom Stuhl der Loge Zur alten Linde von 1855-1865.

Leben

Seine Eltern waren Carl Friedrich Gottfried Köppen (1760-1833) und Anna Sibylla Elisabeth geb. Kühne. Er war verheiratet mit Henriette Sybille Boemke (1802-1878), Tochter des Gastwirts Kaspar Christopher Andreas Boemke. Die beiden hatten vier Kinder.

Beruf

Heinrich Köppen war Buchhändler. Sein Vater kam 1785 nach Dortmund und gründete eine Buchbinderei mit Buchverkauf. 1794 befanden sich Geschäft und Woh­nung am Markt 9. 1798 gründete der Vater mit Joh. Zacharias Romberg (Vater des Mitgrün­ders der Loge Zur alten Linde, Heinrich Romberg, 1831-1892) eine Papierhandlung. Er nahm auch Buchauktionen vor und gab 1813-1816 die „Westfälischen Blätter“ (1813 „Westphälisches Amtsblatt“) heraus. Heinrich übernahm 1818 das Geschäft und wandelte es in eine Buchhandlung mit großer Leih­bibliothek um (1850 über 12.000 Bü­cher). Nach dem Tod seines Sohns 1869 ver­kaufte er das Geschäft an Otto Uhlig (ebenfalls Freimaurer).

Im Wählerverzeichnis stand er 1851 und 1863 in der 2. Wählerklasse.

Politik

1831-1834 war Köppen Gemeinderat, 1834 stellv. Stadtverordneter, 1835-1842 Stadtverordneter. 1825 war er in der Armenpflege-Kommission, 1831-1836 stellv. Kreistags-Deputierter.

Freimaurerischer Werdegang

Köppen wurde am 29.10.1843 in die Loge Zum westfälischen Löwen in Schwelm aufgenommen, 1844 zum Gesellen befördert und 1846 zum Meister erhoben.

Heinrich Köppen war Mitbegründer der Loge Zur alten Linde. Ehrenmitglied der Großen National-Mutterloge Berlin und der Logen in Hamm, Soest und Schwelm.

Sonstiges

Heinrich Köppen verfasste den Text des Liedes der Loge Zur alten Linde (s.u.). Er schrieb Dortmunder Schützenlieder und erstellte das „Verzeichnis der Idio­tismen in plattdeutscher Mundart, volksthümlich in Dortmund und dessen Umgegend“, das 1877 im Verlag seines Nachfolgers erschien.

Quellen: Patent der Loge 1855, MV 1863-1886. Häuserbuch S. 19,28,69,124,125,149. Prümer/Gewerbeverein. Prü­mer/Alt-Dortmund II S. 22f. Prümer/Chronika S. 111. Casino. v. Winterfeld/Hist. Verein. Tenius S. 67. Luntowski S. 148. MV Schwelm 1850. Feldmann S. 65f. Brief Rudolf Dreist mit ungedrucktem Aufsatz zur Geschichte der Buchhand­lung 1986. Foerste, Vorwort S. IXf zu Wilh. Schleef „Dortmunder Wörterbuch“ (1967). Schulz in Klotzbü­cher/Lit. Leben S. 69ff. Schambach S. 405f,412. Klotzbücher in Biographien bedeutender Dortmund Bd. 2 S. 75

Der „alten Linde“

von Heinrich Köppen

(Melodie: Ännchen von Tharau)

All wo ich gehe und wo ich auch sei,
Bleibt unsrer Linde mein Herz doch getreu.
Heißt sie auch „Alte“ im traulichen Kreis,
Glüht’s ihr im Busen doch jugendlich heiß.
Und wer ihr tief hat ins Auge geschaut,
Auf ihre Liebe sein Erdenglück baut.

Wo ich auch weile in schimmerndem Kreis,
Geb ich doch stets meiner Linde den Preis,
Öffnet sich mir ihre gastliche Tür,
Fühl ich mich nirgends so wohl wie bei ihr.
Freudiger atmet dort auf meine Brust,
Lauter und rein fließt der Quell ihrer Lust.

Wenn auch ein Irrstern mit trügendem Licht
Lockend die Bahn meines Lebens umfliegt,
Wenn stilles Weh meine Seele beschleicht,
Sich eine stürmische Woge mir zeigt,
Lenk‘ ich mein schwankendes Schifflein zum Port.
O meine Linde, dann bist du mein Hort.

Wenn nun dereinst mir das Herz nicht mehr schlägt,
Müde und matt ich zur Ruh‘ mich gelegt,
Zur „dunklen Kammer“ das sonnige Licht
Nimmermehr wieder sich Bahn zu mir bricht;
Tönt mir vom Laubdach der Linde herab
Noch eine Stimme der Liebe ins Grab.